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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Pechmann, Günther von: Deutsche Werkstätten Dresden-Hellerau
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0294

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INNEN-DEKORATION

deutsche werkstatten-hellerau »schlafzimmer« eschenholz matt

weiterer Folge die besonders konstruierten Ma- arbeit, Korbflechterei usw. erfuhren durch die enge

schinenmöbel, die eine weitgehende Rationalisierung Zusammenarbeit der Künstler mit den Deutschen

und Vereinfachung des Zusammenbaues ermöglich- Werkstätten entscheidende neue Impulse. Die so

ten und einer formalen Klärung entgegenkamen. entstandenen Dinge wirkten und wirken vorbild-

Die schon am Anfange ihres Bestehens program- gebend auf die gesamte Produktion, die den Forde-
matisch betonten Bestrebungen, auch für die weiten rungen einer neuen Zeit gerecht zu werden sucht.
Kreise der ärmeren Schichten erschwingliche form- Die Zahl der Künstler, die mit den Deutschen Werk-
schöne, gediegene Möbel zu bieten, fanden erst kürz- stätten zusammengearbeitet haben, ist zu einem
lieh ihre Erfüllung in den sogenannten Heim- stattlichen Kreis herangewachsen. Zu den ersten
stättenmöbeln, die nach den Richtlinien des gehörte: Adelbert Niemeyer, Richard Riemerschmid,
Reichsheimstättenamtes der Deutschen Ar- Karl Bertsch, Bruno Paul. Später kamen hinzu:
beitsfront geschaffen wurden und vermittels der Frau Wenz-Vietor, Wolfgang v. Wersin, Josef Hiller-
Ehestandsdarlehen erworben werden können. brand, Georg Schneck, Fritz A. Breuhaus, Hans

Eine der letzten Etappen der von den Deutschen Hartl, Georg Satink, Eugen Schwemmle, um nur die
Werkstätten verfolgten fortschrittlichen Neuerungen ständigen Mitarbeiter zu nennen; denn unter den
stellen die sogenannten Furniermöbel dar, die auf gelegentlichen Mitarbeitern der Deutschen Werk-
Grund neuester Erfindungen zusammengebaut sind, stätten fehlt kaum einer der bekannten Künstler
eine große Materialersparnis ermöglichen und doch der angewandten Kunst.

noch solider, leichter und auch billiger sein werden Auf dieser Verbindung zwischen entwerfenden

als die bisherigen. Künstlern und ausführenden Kräften beruht die

Aber nicht nur die Gebiete des Möbels und des Stärke der Deutschen Werkstätten, und diese sichert

Hausbaues, auch das der Tapeten, der Textilien, der ihnen auch weiterhin die Rolle als Wegbereiter

Teppiche und Stoffe, ferner Glas, Keramik, Metall- einer neuen deutschen Wohnkultur. - v. pechmann
 
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